Osteopathie: Funktionsweise und Anwendungsmöglichkeiten

In Deutschland ist die Osteopathie eine relativ junge Behandlungsmethode, obwohl sie schon vor mehr als 140 Jahren vom amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still entwickelt wurde. Inzwischen war nahezu jeder fünfte Bundesbürger über 14 Jahre in Deutschland bei einem Osteopathen wie Osteopathie in München – OsteopathieWerkstatt und viele gesetzliche Krankenkassen erstatten mittlerweile anteilig osteopathische Behandlungen. Was macht die Osteopathie für viele Menschen als Heilungsmethode so attraktiv? Wie funktioniert sie und bei welchen Beschwerden kann sie angewendet werden?

Funktionsweise der Osteopathie

Die Osteopathie zählt zu den manuellen Therapieformen. Die Diagnostik und Behandlung erfolgen also ausschließlich mit den Händen. Der Grundgedanke der Osteopathie ist, dass der Körper aus verschiedenen Strukturen besteht und jede Struktur seine eigene Aufgabe hat. Während zum Beispiel Knochen dem Körper stabilen Halt geben, sorgen Muskeln für die Beweglichkeit. Ist einer dieser Strukturen in ihrer Funktion eingeschränkt, betrachtet der Osteopath nicht nur diese eine, sondern ganzheitlich alle Strukturen, denn für ihn sind sie alle miteinander verbunden. Körper, Geist und Seele bilden eine Einheit und schwingen im Gleichgewicht.

Faszien

Wichtig für das Aufspüren und Therapieren von Ungleichgewichten dieser Strukturen sind in der Osteopathie die Faszien. Sie sind für Osteopathen Dreh- und Angelpunkt in der manuellen Therapie. Faszien umhüllen, schützen und verbinden Strukturen des Bewegungsapparates und der Organe. Durch Überlastung, Fehlhaltung oder nach einem Unfall können sie verkleben. Die Strukturen geraten dadurch ins Ungleichgewicht und können Beschwerden verursachen. Diese reichen von Haltungsstörungen, Rücken- und Kopfschmerzen über Verdauungsbeschwerden bis hin zu psychosomatischen Störungen.

Selbstheilungskräfte aktivieren

Neben der manuellen Behandlung der Faszien ist die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Menschen ein weiterer wichtiger Kernpunkt in der Osteopathie. Der menschliche Körper ist täglich Bakterien, Viren und anderen Keimen ausgesetzt. Außerdem werden giftige Stoffe über die Ausscheidungsorgane abtransportiert und kleine Verletzungen im Körper repariert. Für einen gesunden Körper sind diese Aufgaben kein Problem; seine Strukturen befinden sich im Gleichgewicht und die Selbstheilungskräfte funktionieren gut. Ist eine Funktion des Körpers eingeschränkt, wird die Fähigkeit zur Selbstheilung verringert. Durch die osteopathische Behandlung werden diese Selbstheilungskräfte wieder aktiviert; Körper, Geist und Seele sind wieder im Gleichgewicht.

Anwendungsmöglichkeiten

Die Osteopathie kann überall dort eingesetzt werden, wo es zu funktionellen Einschränkungen kommt, und wird grundsätzlich in drei Therapieformen unterschieden: die parietale Osteopathie, die sich mit den Einschränkungen des Bewegungsapparats befasst, die viszerale Osteopathie, welche die inneren Organe betrachtet und die craniosakrale Osteopathie, die sich mit den Atembewegungen des Schädelknochens beschäftigt.
Ausgehend von den Faszien arbeitet sich der Osteopath manuell von Struktur zu Struktur und versucht so, Einschränkungen aufzuspüren, Blockaden zu lösen und damit die Selbstheilungskräfte zu reaktivieren.
Angewendet wird die Osteopathie neben Beschwerden des Bewegungsapparates auch bei Schwindel, Tinnitus, Kopfschmerzen und Migräne. Durch die Betrachtung der inneren Organe können auch Beschwerden des Verdauungstraktes, wie Verstopfung, Reizdarmsyndrom und Divertikel behandelt werden. Daneben lassen sich psychosomatische Erkrankungen und Verzögerungen der Entwicklung bei Kindern mit Hilfe der Osteopathie gut behandeln.

Akute Notfallbehandlungen und schwerwiegende Erkrankungen schließen eine alleinige osteopathische Behandlung aus. Hier kann sie aber begleitend eingesetzt werden.

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